Algarve vom 3. bis 15. September 2009
Es war eine Reise mit kleinen Hindernissen, zumindest die Hinfahrt.
Das ging schon damit los, dass wir wie immer, ziemlich spät am Flughafen
ankamen. Vielflieger wissen, das man vom Reiseveranstalter keine Tickets
mehr zugeschickt bekommt, sondern nur noch ein Schreiben auf dem verschiedene
Keys ausgedruckt sind mit deren Hilfe man sich, zumindest in München,
an Touchscreen-Automaten seine Bordkarten selbst ausstellen muss. Gott
sei Dank war eine Assistentin da, die uns das Erstellen der Boardkarten
abnahm. Das Verfahren ist übrigens gar nicht so schlecht, da man
sich auch seinen Sitzplatz selbst aussuchen kann.
Nachdem wir die Boardkarten hatten, haben wir die Koffer abgegeben mit
der Order, das Gepäck gleich nach Faro weiterzuleiten, da wir in
Lissabon umsteigen mussten.
Beim Passieren der Sicherheitsschleusen hat diese bei mir natürlich
wie immer wild gepfiffen. Nachdem das mit der Hüfte geklärt
war, kam der Handgepäck-Check. Dummerweise hatte ich meine Sonnenschutzcreme,
frisch gekauft, darin verstaut, die ich dann auch gleich wieder los war.
Eigentlich hätte ich wissen müssen, dass Flüssigkeiten
im Handgepäck nicht erlaubt sind.
Endlich im Flieger, gab es Probleme mit einem Triebwerk. Nachdem die behoben
waren, hob der Flieger mit über einer Stunde Verspätung ab.
Da wir in Lissabon gerade mal 1 Std. Zeit zum Umsteigen hatten wäre
der Anschlussflieger normalerweise längst weg gewesen. Aber auf eins
kann man sich bei der TAP (Portugal Airline) verlassen, auf Verspätungen!
Der Anschlussflieger hatte gleich über 2 Std. Verspätung, was
uns in diesem Fall aber ganz recht war.
Als wir dann mit dem Shuttle-Bus zum Flieger transportiert wurden, traute
ich kaum meinen Augen. Vom linken Triebwerk war die Verkleidung entfernt
und zwei Mechaniker saßen oben drauf und schraubten herum. Das ist
nicht sehr vertrauenseinflößend. Mir macht so etwas nichts
aus, da ich weiß, dass die Wahrscheinlichkeit mit dem Flieger zu
verunglücken, sechs mal geringer ist als mit dem Auto. Letztendlich
landeten wir dann auch, zwar mit erheblicher Verspätung, in Faro.
Bei der Gepäckausgabe gab es dann die nächste Überraschung.
Mein Koffer war nicht dabei! Ich weiß auch nicht wie das passieren
kann. Haben wir doch unsere zwei Koffer in München zusammen aufgegeben.
Also ab zum "Lost- und Found-Schalter". Da hatten sich schon
mehrere Passagiere versammelt. Ist man endlich an der Reihe, Identifizierung
des Koffers: Welches Fabrikat, Farbe, Größe, besondere Kennzeichen,
wo wurde er aufgegeben, wo soll er hin, etc. Es wird einem versichert,
dass der Koffer, falls er gefunden wird, ins Hotel nachgeliefert wird.
Diese Prozedur dauert und nervt.
Dann haben wir am Airport unseren Leihwagen geholt. Das hat wenigsten
reibungslos funktioniert. Ich hatte ihn schon bei der Reiseanmeldung mit
gebucht. Die Fahrt nach Monte Gordo (50 km) ins Hotel "Vasco da Gama"
verlief dann auch ohne Probleme.
Dann stehst du da im Hotel. Keine Klamotten, keine Badehose, kein Rasierer,
nichts. Abends in den Speisesaal mit den gleichen Klamotten, die du schon
den ganzen Tag getragen hast. Am nächsten Morgen mit den gleichen
Klamotten zum Frühstück. Zwischendurch mehrere erfolglose Anfragen
an der Rezeption, ob denn der Koffer nicht doch schon angekommen wäre.
Da schaust Du echt alt aus und fragst Dich warum du nicht zu Hause in
deinem Garten geblieben bist.
Auf jeden Fall hatte ich mir schon vorgenommen, gleich am nächsten
Morgen, nach dem Frühstück, zunächst eine Badehose, ein
kurze Hose und ein T-Shirt zu besorgen. Nach dem Frühstück,
auf dem Weg zum Zimmer, natürlich wieder an der Rezeption vorbei.
Und, ich konnte es kaum fassen, stand doch tatsächlich mein Koffer
vor dem Tresen!
Da kommt Freude auf. Es wurde dann auch noch ein wunderschöner Urlaub.
Bei einer Städtereise nach Lissabon 1999 ist uns das schon mal passiert.
Da waren beide Koffer verschwunden und wurden auch erst am nächsten
Tag ins Hotel nachgeliefert. Damals nicht mit der TAP sondern mit der
AIFRANCE mit Umsteigen in Paris. Mein Interesse an Portugal ist jetzt
erst mal gedeckt.
Wir hatten ein sehr schönes Quartier. Es lag im Außenbereich
der Hotelanlage und war eigentlich ein kleines Häuschen in einem
10-Spänner. Ein großer Wohnraum, ein großer Schlafraum,
sogar eine kleine Einbauküche. In beiden Räumen jeweils ein
großer Panasonic Flachbild-Fernseher mit deutschen Programmen. Im
1. Stock ein weiteres Zimmer, Toilette und Dachterrasse. Vor dem Wohnraum
ein von allen Seiten umbauter Innenhof. Vom Schlafraum Zugang zum Garten.
Und überall Tische, Stühle, Sonnenschirme und Liegen. Wirklich
toll.
In der unten stehenden Karte sieht man, das Monte Gordo ganz im Osten
der Algarve, dicht an der spanischen Grenze liegt. Da es sehr heiß
war, haben wir uns bevorzugt am Strand aufgehalten und das Auto praktisch
nur jeden zweiten Tag benutzt. An den Stränden kann man kilometerweit
spazieren gehen. Wir sind dann in Richtung Westen über Faro nicht
hinaus gekommen. So wirklich richtige Highlights zu besichtigen gab es
in der Gegend sowieso nicht. Wir haben die Touren 5 und 6 gemacht und
die Orte Faro, Olhão und Tavira gesondert besucht.
Abschließend möchte ich noch erwähnen, dass die Rückreise
reibungslos verlief.
Karte aus Polyglott on tour ALGARVE
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