Sologubowka - An den Gräbern

Wie in sechs Jahren zuvor
Habe ich Gleiches vor.
Meine Reisen haben mit fröhlichem Urlaub nichts zu tun,
Ich ehre damit die Toten, die in russischer Erde ruhen.
Mich zieht es immer mehr
Zu dem verblichenen Heer,
Ich konnte mein Leben bis heute genießen
Gegenüber denen, die dort ihr Leben ließen,
Die vor über siebzig Jahren
Einst meine Kameraden waren.
Auch wenn ich von meiner Familie niemand verlor
So käme es mir heute bei den Gefallenen doch so vor,
Ich würde nicht mehr zu ihnen stehen,
Weil mir selber nichts geschehen
Kameraden wurden wie ich in die Kämpfe getrieben
Sie kamen nicht zurück zu ihren Lieben.
Das Geschehene soll nicht vergessen sein und verblassen
Die Fahrten zu ihnen will ich mir nicht nehmen lassen.
So führte mein Weg mich hierhin
Wo ich im Kriege einst gewesen bin,
Wo Tausende, die in den Kämpfen geblieben
Jetzt in riesigen Grabfeldern liegen.
Das Bedürfnis, auch Unbekannte zu ehren
Kann mir heute niemand verwehren.
Es ist das Gleiche, auch das halte ich für geboten
Wenn zivile Trauernde gedenken ihrer Toten.
Den Zwang, nach Russland zu eilen
Um an den Gräbern zu verweilen
Habe ich mir selbst auferlegt
Und jedes Mal bin ich erneut bewegt.
Fragen Freunde, warum tust du dir das an
Lautet meine Antwort: Weil ich nicht anders kann.
Ich tue es, so lange ich dazu in der Lage bin
Um den Kameraden „Ade“ zu sagen, darum fahre ich hin.

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urück